Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne
Ende Ich
war viele Jahre, bis zum Schuljahr 1976/1977,
Schulleiter in Langenbeutingen. Und
natürlich gibt es in einem so schönen Dorf auch lauter nette Mädchen. In Langenbeutingen hätte deshalb die Geschichte,
an die ich mich erinnere, und die ich so ähnlich einmal im Rundfunk erzählt habe,
natürlich nicht geschehen können. In
früheren Zeiten hatten viele Ortschaften ihr eigenes Gericht. Wie man in der amtlichen Kreisbeschreibung
Der Landkreis Öhringen nachlesen kann, wurde das Gericht (...) von
Beutingen (...) erstmals 1451 (...) erwähnt. Damals war der herrschaftliche Vogt
Vorsitzender des Gerichts (...); die Gerichtsbußen wurden zwischen Herrschaft und
Gemeinde geteilt. Ob in Langenbeutingen auch Menschen zum Tode verurteilt wurden,
ist mir nicht bekannt. In einem nicht
allzu weit entfernten Ort ist aber vor langer, langer Zeit genau das geschehen.
Ein
Delinquent war vom hohen Gericht zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Am
Gerichtstag gingen viele Gaffer hinauf zum Hang des Burgberges, wo der Galgen stand. Der
Henker hatte schon alles hingerichtet und hatte schon dem Delinquenten die Schlinge um den
Hals gelegt. Da auf einmal helle Aufregung - vom Dorf her kamen Leute gelaufen und winkten
mit einem weißen Tuch. Halt! Halt! Halt!
Und der Bote meldete eiligst, dass der Delinquent begnadigt werden könnte, wenn
ein Mädchen aus dem Dorf ihn heiraten
würde. Der Delinquent fragte die Menge der jungen Frauen, die da standen: Wer wäre
geneigt, mich zu heiraten? Und etliche streckten die Hände in die Höhe. Der
Delinquent schaute sich die Mädle nacheinander an.
Uff oimol secht (sagt) er: Noa Henker, no nuff! Nach einer Erzählung von Herrn Karl
Steinhilber, heute wohnhaft in Heilbronn |